Müll-Kunst / Kunst-Müll

Kunstworkshop mit Jugendlichen thematisiert Müll und recycelt daraus Kunstwerke

Die Ästhetik des Weggeworfenen – von Jugendlichen entdeckt. Welchen Wert können ein ausgesessenes Sofa und eine kaputte Luftdruckpumpe haben?

Das in Kroppen ansässige Kunstprojekt entführt Jugendliche zur Kehrseite des Konsums: denn wohin mit den alten Dingen, wenn Neue ihren Platz einnehmen? Wenn das Sofa durchgesessen, der Fernseher veraltet und das Fahrrad kaputt ist? Häufig landen diese ehemaligen Lieblingsstücke auf einer Mülldeponie – aber auch in Meeren sind mittlerweile die Überreste unseres Konsums zu finden. Die SchülerInnen der 10. Klasse der Karl-Eduard-von-Lingenthal-Oberschule Ortrand unter Anleitung von Peter Scholte-Reh haben sich eine ganz neue Verwertung überlegt: kann Müll nicht auch Kunst sein?

Zuerst erfolgt eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Müll. Dabei wird das eigene Verhalten mit Müll reflektiert und gemeinsam überlegt, welche Arten von Müll vorkommen und welche Umweltauswirkungen diese haben.

Nach der Theorie folgt die Praxis: Müll wurde mitgebracht und teilweise gesammelt; es wurde gemeinsam überlegt was darin noch zu erkennen sei außer dem Wert, den der vorige Besitzende darin erkannt hat. So verwandelten sich ein verbogener Fahrradlenkrad zu einer schlanken Möwe, ein ausrangiertes Fass zu einem übergroßer Käfer und ein ehemaliger Autoscheinwerfer zum Auge des Tigers. Mit Hilfe von Klebepistolen, Sprühdosen und Fantasie erfuhr auch ein Koffer die Transformation zu einem Fernseher und Autoreifen wurden zu Tischfüßen umfunktioniert.